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Erste Hilfe für die Seele

Veröffentlicht: 11.10.2022
Autor: Rudolf Hein - Neue Presse
Die neuen Träger der Fluthilfemedaille mit Patrick Sinzinger (hinten rechts) und Katharina Leichauer (hinten Mitte)
Die Unfalldarsteller der Übung, ihre Schauspielkunst verlieh der Großübung Realität
Die verdiente Auszeichnung für engagierte Tätigkeit im Einsatznachsorgeteam bei der Flutkatastrophe im Ahrtal.
Die Workshopleiter Katharina Leichauer, Leiterin der Einsatznachsorgekräfte DLRG Bayern, und Heiko Fischer, Referent von der Uni Greifswald, mit dem TL-Ausbildung des LV Bayern Patrick Sinzinger (Mitte)
Der dritte Bürgermeister von Ebern, Thomas Limpert (links) zusammen mit Michael Dinkel (rechts) vom Förderzentrum, der für die Organisation zuständig war

Bei einem Unglück sehen Retter und Zeugen oft Dinge, die sie lange belasten können. So unter anderem im Ahrtal im vergangenen Jahr. Zum Einsatz kommen dann sogenannte „Peers“, psychologische Ersthelfer. Diese trafen nun in Ebern zusammen, um den Ernstfall zu proben, aber auch, um Auszeichnungen zu vergeben.

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft(DLRG)rettet schon seit 1913 Leben, indem sie möglichst vielen Menschen das Schwimmen beibringt und ihnen zeigt, wie man mit den Gefahren des Wassersumgeht. Ihre Rettungsschwimmer sind an den Küsten und in Schwimmbädern, bei Veranstaltungen in und am Wasser ein unverzichtbarer Garant für Sicherheit. Trotz aller Vorsorge kommt es doch vor, dass der Katastrophenfall eintritt, wie letztes Jahr im Ahrtal, und dass die Rettungskräfte nach schweren Einsätzen selbst psychologische Ersthilfe benötigen.

Michael Dinkel ist beruflich Hausmeister im Sonderpädagogischen Förderzentrum in Ebern. Ehrenamtlich ist er Mitglied der DLRG,deren Eberner Ortsgruppe sich um die Schwimmausbildung der Förderschüler kümmert. Außerdem befindet er sich in einer Zusatzausbildung zum Psychologischen Ersthelfer, zu der in regelmäßigen Abständen Workshops mit Großübungen ghören, in denen das Gelernte praktisch umgesetzt wird. So war es für ihn naheliegend, bei der Schulleitung und bei der Ausbildungsleiterin der DLRG zu beantragen und vorzuschlagen, eine solche Großübung in Ebern zu organisieren. Das wurde ihm gerne bewilligt.

Aus ganz Bayern kamen am vergangenen Wochenendevon Freitagabend bis Sonntagnachmittag 25 sogenannte „Peers“,psychologische Ersthelfer, sowohl in Ausbildung als auch schon mit langer Erfahrung, in Ebern zusammen. Katharina Leichauer ist Notfallpsychologin aus der Nähe von Füssen und Referentin für das psychologische Ausbildungsangebot an die mehr als 167000 Mitglieder und Förderer des Landesverbandes der DLRG. Das verwendete Übungsszenario war sehr realistisch und ist in diesem Jahr in Bayern auch schon mindestens viermal traurige Realität geworden: ein im Wasser unerfahrener Mensch, hier 17 Jahre alt, benutzt ein Stand-up-Paddelboard ohne Schwimmweste und Sicherheitsleine, fällt ins Wasser und kommt zu Tode.Weiterhin wurde angenommen, dass eine junge Wachmannschaft im Einsatz ist, die mit dem Unfall, der Bergung der Leiche und dem Tod eines Gleichaltrigen umgehen muss.

Neue Erfahrungen

Am Samstag wurde den ganzenTag über diese Situation mithilfe einer Gruppe vonMimen wirklichkeitsnah durchgespielt und den Teilnehmenden neue Erfahrungen und Einsichten in Gesprächsführung und Notfallseelsorge vermittelt.

Für den Abend hatte sich Patrick Sinzinger angesagt. Er ist Berufssoldat, ehrenamtlich im Vorstand des Landesverbandes Leiter des Ausbildungswesens und Gründer des Einsatznachsorgeteams, das er 2012 ins Leben gerufen hat. Er wollte „eine Notfallbetreuung für alle Beteiligten, nicht nur für Einsatzkräfte.“

Diese Lehrgänge gab es bisher nur in Bayern, sie war allerdings auch für Teilnehmer aus anderen Landesverbänden offen. Ganz aktuell wird im Bundesverband gerade entschieden die PSNV (psychosozialeNotfallversorgung) auf Bundesebene auszuweiten, vielleicht sogar mit Katharina Leichauer als Bundesbeauftragte.

Mit im Gepäck hatte Stabsfeldwebel Sinzinger eine ganzeReihevon Ehrungen und Auszeichnungen. In Anwesenheitvon Drittem Bürgermeister Thomas Limpert und der Vorsitzenden der Ortsgruppe Ebern der DLRG,NicoleFehn, verlieh er für besondere Leistungen im Ehrenamt die Ehrennadel der DLRGin Bronze, Silber und Gold. Vor einem Jahr erreichte ihn aus dem Ahrtal die Anfrage nach notfallseelsorgerischer Hilfe angesichts der Tragödien, die sich dort abgespielt hatten. Hilfe war möglich und wurde entsandt. Zum Dank für ihren aufopfernden Dienst erhielten sechs Frauen und drei Männer die Fluthelfermedaille 2021.

Leider gibt es für die DLRG Nachwuchssorgen. „Uns fehlen die Schwimmbäder,die im Zeichen der Energiekrise geschlossen werden. Schwimmunterricht ist nicht überall Pflicht und wird nicht ausreichend angeboten.Wenn man 100 Kindern das Schwimmen beibringt, bilden sich höchstens zehn zum Rettungsschwimmerweiter, und durch Beruf und Familie werden das auch immer weniger,“ klagt Patrick Sinzinger.Besserung ist zumindest auf absehbare Zeit nicht in Sicht.
 

Bilder:
- Copyright Rudolf Hein
- DLRG Bayern

Artikel:
NP-Coburg, 11.10.2022

Weitere Artikel hierzu:
DLRG Bayern - Besondere Ehrung für bayerische Einsatzkräfte
Main Post - Neue Einblicke in die Notfallseelsorge gewonnen

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